Im Zentrum der Arbeit von Stephan Dillemuth steht ein forschendes Interesse an den aktuellen Veränderungen im Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit, das häufig auch historische Kontexte miteinbezieht. Dillemuth stellt seine eigenen Recherchen jedoch stets mit experimentellen künstlerischen Mitteln in Frage. Resultat dieser Experimente sind Installationen, Inszenierungen und kollaborative Arbeiten, ebenso wie Videos, Vorträge und Publikationen.
Ein wesentlicher Ausgangspunkt für Dillemuths Überlegungen ist die Idee bohemistischer Forschung: „Damit meine ich eine außerinstitutionelle Forschung und die freie Assoziation der Forschenden. Hier handelt es sich um eine Produktion von Wissen im Austausch mit anderen, die ähnliche Probleme, aber unterschiedliche Qualitäten mitbringen. Diese Forschung entspringt existenziellen Notwendigkeiten. Sie erforscht die Probleme des Alltags, Probleme, welche die Forschenden wirklich betreffen. Das ist eine Forschung im Selbstauftrag, eine Forschung im Leben, am Leben und durch das Leben.“*
* aus Texte zur Kunst, Nr. 82, Juni 2011, S. 96.