Maha Maamoun

„In den Jahren nach der Revolution (…) begann sie, Briefe an ihre daheimgebliebenen Freunde zu schreiben. Sie adressierte sie an: ‚Liebes Tier‘ und unterzeichnete sie mit: ‚Der Delfin‘.“

So begann eine neuere Videopräsentation von Maha Maamoun, in der die Künstlerin Auszüge aus der Sammlung der Dear-Animal-Notate präsentierte, die die ägyptische Aktivistin Azza Shaaban zu schreiben und auf ihrer Facebook-Seite zu veröffentlichen begonnen hatte, nachdem sie Ägypten 2013 den Rücken gekehrt und sich in Indien niedergelassen hatte (wo sie bis heute lebt).

Shaabans Postings weckten zusammen mit anderen Tierreferenzen ägyptischer AktivistInnen, SchriftstellerInnen und KünstlerInnen aus Maamouns Umkreis ihr aktuelles Interesse am Tier. Aber auch wenn das Tier ein neues Forschungsgebiet für die Künstlerin darstellt, so ist es in ihrer Praxis doch nichts Neues, ein wiederkehrendes visuelles oder sprachliches Symbol als Zugang zur Erörterung tiefer liegender Bedeutungsstrukturen heranzuziehen. In ihrem Vortrag wird Maha Maamoun Beispiele dieses Ansatzes in ihrem Werk zeigen.