Ein Mann lebte 20 Jahre lang im Pariser Flughafen Charles de Gaulle, weil er seine Papiere verloren hatte. Dann drehte Spielberg seinen Film Terminal, in dem die Hauptfigur in einer hyperrealen Kopie des JFK Airports lebt, da seine Nationalität nicht anerkannt wird. Nun werden wir uns in diesem Kurs für drei Wochen im „Terminal +“ befinden.
Wir stellen uns die Frage, wie unter dieser Bedingung skulpturale Produktion möglich ist. Der Terminal dient als Metapher. Das Motiv der Identitätslosigkeit ist dabei zentral und wird nicht nur als äußere Bedingung, sondern auch als Mittel für die Produktion innerhalb des imaginären Terminals betrachtet. Wie können wir Teile entstehender Installationen zu Co-Existenzen aufbauen und – möglicherweise – Fluchtwege finden? Der Bezug zu theoretisch-wissenschaftlichen Modellen, zu fiktionalen, auch filmischen Narrativen und anderen künstlerischen Arbeiten spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Frage, wie „unmittelbare Realität“ in die künstlerische Arbeit integrierbar ist.
„Skulpturale Produktion“ ist im weitesten Sinne zu verstehen und beinhaltet auch den Entstehungsprozess: das Beschaffen der Materialien, die Zuweisung ihrer Bedeutungen, ihre selbständige Transformation etc. Gemeinsam werden wir praktische und spontane Arbeitsweisen finden, in denen die Aktionen und Werke fragmentarisch verstanden werden, sowohl in Beziehung zueinander als auch innerhalb des metaphorischen und performativen Raums.