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    Doug Ashford

    Zum öffentlichen Leben der Malerei / 20.08.2015 13:30
    Ort: Festung Hohensalzburg
    Sprache: Englisch
    Wie gute Kriminelle, so wissen auch gute KünstlerInnen, dass für die Wiedergewinnung von Autonomie in einer zunehmend durchregulierten Öffentlichkeit ein feines Verständnis der Kräfte nötig ist, die diese Regulierung erzeugen und in Gang halten. Dabei kann es nötig sein, im 20. Jahrhundert erprobte Modelle zentral organisierten kollektiven Handelns aufzugeben, um auf die Möglichkeiten subjektiver Rebellion (oder Poetik) zurückzugreifen (die die Rebellion ursprünglich inspirierte). Aggression und Aussöhnung zwischen FreundInnen, die Erinnerung an verlorene Vertrauensverhältnisse, die zufällige Angleichung persönlicher Gefühle an die öffentliche Wunschproduktion – all das könnte kulturelle Formen erzeugen, die sich simpler soziologischer Reduktion widersetzen. KünstlerInnen als Tagediebe, die sich weigern, die durch die kommerzielle Besetzung von Raum und Sprache vorgeprägten Interaktionen zu akzeptieren – das beinhaltet eine gewisse Faulheit gegenüber Kategorien sozialer Effizienz in Bezug auf Fortschritt und bürgerliche Verantwortung. Mit der Ent- und Umwendung der Räume und Zeichen der modernen Stadt für die eigenen Zwecke können KünstlerInnen den Akt der Aneignung von Raum und Zeit als abstrakte Form modellieren – die dann andere BürgerInnen für ihre eigene Intervention verwenden können.
    Biografie: Doug Ashford