Ahmet Ögüt

Die Silent University ist eine autonome Austauschplattform, an der AkademikerInnen lehren, die wegen ihres Aufenthaltsstatus – weil ihr akademischer Grad nicht anerkannt oder ihnen aus anderen Gründen die Lehrbefugnis verwehrt wird –, auf konventionellem Wege ihr Wissen und ihre Fertigkeiten nicht weitergeben können. Zu dem Programm tragen Flüchtlinge, Asylsuchende und MigrantInnen auf verschiedene Weise bei: als DozentInnen, BeraterInnen und Research Fellows – mittels Kursentwicklung und Forschungsarbeit zu zentralen Themen.
Day After Debt (UK) ist ein kollaboratives Langzeitkunstprojekt, das sich der Entschuldung Studierender widmet. Zu diesem Zweck lädt Öğüt andere KünstlerInnen ein, Skulpturen zu entwerfen, die als Sammelstellen für öffentliche Beiträge zu einem Entlastungsprogramm für Darlehensschulden Studierender fungieren sollen. Die generierten Mittel werden über die Jubilee Debt Campaign in Großbritannien und das Debt Collective in den USA verteilt.
Die von Öğüt ins Leben gerufene und bald darauf selbständig gewordene Aciliyet Mektebi (Studio of Urgency) fungierte zunächst als pädagogisches Labor. Ausgangspunkt war die dringende Notwendigkeit, alternative Modelle für das gegenwärtige Bildungssystem in der Türkei zu schaffen. Es wurde versucht, vorhandene Wissensbestände von Fachleuten und AkademikerInnen in ein kollektives Lernzentrum einzubringen, das auf der Grundlage alternativer ökonomischer Modelle arbeitet: kein Budget, keine Sponsoren, keine Förderansuchen, sondern Zusammenarbeit und Austausch.

http://thesilentuniversity.org/
http://createlondon.org/event/day-after-debt/
http://aciliyetmektebi.org/