In der postindustriellen Ära gewinnen Städte als Orte der Produktion an Bedeutung – der Produktion von Stilen, Haltungen, Subkulturen und Ideen, und – das ist die These dieser Ver anstaltung – es entstehen neue Orte kollektiver Produktion. Hatten sich die KünstlerInnen der Bohème noch in erster Linie über die Ablehnung industrieller Produktionslogiken definiert, so müssen Kreative heute permanent erreichbar und verfügbar sein, sie frönen nicht dem Müßiggang oder flanieren durch die Stadt, sie eilen von Termin zu Termin und tippen zwischendurch den neuesten Slogan ins Smartphone. Steht nun nach der digitalen Revolution die digitale perso nalisierte Produktion bevor? Zu beobachten ist jedenfalls, dass derzeit neuartige kollektive Produktionsstätten entstehen. Die Vortragenden dieses Abends diskutieren sowohl Fragen der Verräumlichung urbaner Kämpfe als auch Chancen für neue Formen kollektiver Produktion und ob und wie diese beiden Entwicklungen zusammenhängen.
Moderation: Hildegund Amanshauser, Kunsthistorikerin, Kuratorin, Autorin. Seit 2009 Direktorin der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg.